Für Diabetiker besteht ein 25-mal höheres Risiko zu erblinden..

Die Diabetes schädigt kleinste Blutgefäße innerhalb des Auges und zerstört auf diese Weise Ihre Netzhaut. Eine große Gefahr dabei ist, sofern diese Sehstörung nicht rechtzeitig erkannt wird, dass Sie erblinden können. Sie ist die häufigste Erblindungsursache für Erwachsene zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr. Daher sollten Sie mindestens 1-mal Jährlich zu Vorsorgeuntersuchung gehen, damit die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt werden kann.

  1. Bei Typ-1-Diabetes wird die diabetische Retinopathie zu Beginn der Erkrankung meist nicht gesehen.
  2. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, sind bereits zwischen 2 und 16%  Prozent der Patienten mit Typ-2-Diabetes von Retinopathie betroffen.
  3. Bei circa 24 Prozent der Patienten, die seit über zehn Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, ist eine Retinopathie bekannt.

Ursache

Eine durch Diabetes verursachte Netzhauterkrankung (diabetische Retinopathie), wird durch einen ständig zu hohen Blutzuckerwert hervorgerufen, der die Netzhaut dauerhaft schädigt.  Eine zu hohe Anzahl an Zuckermolekülen im Blut schädigt die Innenwände der kleinsten Blutgefäße. Die Netzhaut besteht aus einer Reihe Nervenzellen, die dafür verantwortlich sind, Lichtstrahlen in Nervenimpulse umzuwandeln, werden diese Nervenzellen nicht mehr, mit den dafür verantwortlichen Blutgefäßen mit Sauerstoff versorgt, sterben diese ab.

Eine Retinopathie wird in zwei Phasen unterteilt. Die nicht-proliferative diabetische Retinopathie und die proliferative diabetische Retinopathie. Eine weitere durch Diabetes mellitus hervorgerufene Erkrankung ist die diabetische Makulopathie.

Jeder zehnte leidet mittlerweile darunter....

Mittlerweile scheint es normal zu sein, dass so viele Menschen an Diabetes erkranken. Immer mehr Menschen sind übergewichtig und die Anzahl an Menschen die an Diabetes erkranken steigt zunehmend. Dabei bringt diese Erkrankung viele Risiken mit sich. Es drohen erhebliche Komplikationen wenn der Blutzucker beim Patienten nicht richtig eingestellt ist. Nerven und Gefäße werden durch den viel zu hohen Blutzuckerwert dauerhaft geschädigt.

Weitere Risikofaktoren die zu einer Schädigung der kleinen Gefäße im Auge führen sind.

  • hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie)
  • Rauchen
  • erhöhte Cholesterinwerte und andere
  • hormonelle Umstellungen, zum Beispiel in der Pubertät oder Schwangerschaft

Verlauf

Im Anfangsstadium, also der proliferative diabetische Retinopathie, findet noch keine Gefäßneubildung statt, mangels ausreichender Durchblutung und dem damit verbundenen Sauerstoffmangel,  bilden sich strukturelle Veränderungen am der Netzhaut. Sie als Patient merken davon oft nichts, sofern es nicht zu Gesichtsfeldausfällen durch Einblutungen in der Netzhaut kommt , oder zur allmählichen Verschlechterung der Sehkraft in dieser frühen Phase kommt.

Daher ist es ungemein wichtig regelmäßige und speziell darauf ausgerichtete Voruntersuchungen, wie z.B. eine Optische Kohärenztomographie (OCT) machen zu lassen, damit diese Art der Netzhauterkrankung früh erkannt und behandelt werden kann.

Bei der proliferative diabetische Retinopathie, also in der 2. Phase dieser diabetisch bedingten Netzhauterkrankung, versucht der Körper, den erheblichen Sauerstoffmangel in der Netzhaut durch die Bildung neuer Blutgefäße auszugleichen. Da diese aber sehr unregelmäßig und instabil sind, platzen diese vermehrt. Einblutungen und starke Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut sind die Folge. Ihre Sehkraft ist in diesem Stadium oft schon stark eingeschränkt und eine weitere Gefahr droht! Die Netzhautablösung, die in dern meisten Fällen zur Erblindung führt.

Bei der diabetischen Makulopathie, wird die Makula durch den erhöhten Blutzucker stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Makula ist der Ort des schärfsten Sehens, wo sich die Sehsinneszellen für das Farbsehen befinden.  Platzen dort Blutgefäße, bilden sich dort Ödeme und die Netzhaut schwillt an. Folge ist, dass unwiederbringliche Schädigungen an der Netzhaut enstehen und ein bleibender Sehschärfenverlust entsteht. Diese Veränderung lässt sich am besten mit dem Amsler-Gitter-Test überprüfen. Werden dabei Linien nicht mehr gerade, sondern wellig wahrgenommen, spricht vieles für ein Makulaödem.

Auch andere Augenerkrankungen wie der Graue Star und der Grüne Star kommen bei Menschen mit Diabetes häufig vor.

Symptome

Wie oben schon beschrieben, werden zu Beginn der diabetische Retinopathie meist keine Beschwerden wahrgenommen. Sehen sie aber verschwommen, bemerken plötzliche Veränderungen Ihrer Sehkraft oder Ihnen macht das Farbsehen Probleme, dann sind dies oft, die bekannten Symptome für eine weiter fortgeschrittene diabetische Retinopathie. Bei auftretendem Rußregen vor den Augen, sollten Sie besonders schnell handeln, da es sich dabei um ein akutes Symptom der diabetische Retinopathie handelt. Netzhautgefäße reißen und es kommt zu starken Einblutungen. Sind diese besonders stark, gelangt das Blut auch in den Glaskörper des Auges und verursachen eine Glaskörperblutung, die Sie als Rußregen wahrnehmen. Ebenso schnell sollten Sie handeln, wenn Sie plötzliche Gesichtsfeldausfälle haben oder vermehrt Lichtblitze wahrnehmen, denn dies sind Anzeichen einer  Netzhautablösung. Wird diese nicht schnellstens behandelt, führt dies zur vollständigen Erblindung.

GUT ZU WISSEN!

Um größt mögliche Therapieerfolge zu erzielen ist es ungemein wichtig, das eine möglichst optimale Blutzuckereinstellung erfolgt. Rauchverzicht und regelmäßige Blutdruckkontrolle sind dabei unabdingbar.

Behandlung

Laserbehandlung

Im frühen Stadium einer durch Diabetes bedingten Netzhauterkrankung ist es mittels Laserbehandlung noch möglich ein fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern. Durch das punktuelle Veröden der Blutgefäße mittels Laser, wird erreicht, dass die Netzhaut weniger Sauerstoff benötigt und das Auge dazu veranlasst, keine weiteren neuen Gefäße zu bilden. Besteht aber schon eine starke Narbenbildung im Glaskörper und eine Linsentrübung ist vorhanden, kann diese Art der Laserbehandlung nur noch bedingt eingesetzt werden oder gar nicht. Ist bei Ihnen ein Diabetes diagnostiziert worden, sollten Sie zeitnah zu einer Vorsorgeuntersuchung bei uns vorstellig werden, damit rechtzeitig mit der für Sie entsprechenden Behandlung begonnen werden kann, denn nur im frühen Stadium der Erkrankung kann eine Laserbehandlung den entsprechenden Erfolg erzielen.

Injektion von Medikamenten

Diese Art der Behandlung kann vor allem bei der Makulopathie eingesetzt werden. Die Makula ist der Ort des schärfsten Sehens, wo sich die Sehsinneszellen für das Farbsehen befinden.  Platzen dort Blutgefäße, bilden sich dort Ödeme und die Netzhaut schwillt an. Dabei werden wachstumshemmende Antikörper, sogenannte VEGF-Hemmer, in den Glaskörperraum eingespritzt. Sie sollen die Wachstumsfaktoren, die für die Bildung neuer und  undichter Blutgefäße verantwortlich sind hemmen. In vielen Studien wurde dies bewiesen, selbst bei besonders schweren Formen der  Retinopathie .Sollte diese Therapie wider erwartend nicht wirken, kann eventuell ein Kortison in den Glaskörper gespritzt werden. Dieses wirkt gefäßabdichtend und kann dabei helfen, dass die Schwellung zurückgeht. Jedoch erhöht die Kortisonbehandlung das Risiko an Grauen oder Grünen Star (Katarakt und Glaukom) zu erkranken.

Glaskörperentfernung/Vitrektomie

Bei der Vitrektomie handelt es sich um eine Operation, die im Inneren des Auges durchgeführt wird. Sie wird notwendig, sobald sich starke Einblutungen innerhalb des Glaskörpers gebildet haben und eine Netzhautablösung droht. Zunächst wird dabei das Auge durch eine lokale Injektion betäubt, damit die Beweglichkeit des Auges gehemmt wird und der Patient keine Schmerzen verspürt.

Danach werden entsprechende Zugänge zum Inneren des Auges mittels 3 Stichen gesetzt, damit die dazu notwendigen Werkzeuge zum Einsatz kommen können. Sind diese 3 Schnitte gesetzt, wird zu aller erst eine Lichtquelle zur Beleuchtung des Inneren eingeführt und anschließend eine Drainage gelegt, die dafür sorgt, dass das Auge ständig gespült wird und der Augeninnendruck aufrecht erhalten werden kann. Erst dann kann der Glaskörper, der zu fast 100% aus Wasser besteht, teilweise oder ganz entfernt werden. Damit das Auge nach der Entfernung des Glaskörpers nicht zusammenfällt, muss dieser Bereich dann durch die Augenwand mit einer speziellen Flüssigkeit oder mittels eines Gases wieder ausgefüllt werden.